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Raumluft verbessern: Schadstoffe entfernen & Luft befeuchten/ entfeuchten

Die Qualität der Innenraumluft spielt eine wichtige Rolle für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden, da wir einen Großteil unserer Zeit in Innenräumen verbringen. Schadstoffe in der Raumluft können unsere Atemwege und unser Immunsystem negativ beeinflussen und zu gesundheitlichen Problemen führen. Deshalb ist es wichtig, die Qualität der Raumluft regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls Maßnahmen zur Verbesserung zu ergreifen. Neben der Luftreinigung kann auch eine gezielte Be- oder Entfeuchtung sinnvoll sein, um ein gesundes Raumklima zu schaffen.

In diesem Artikel stellen wir verschiedene Möglichkeiten vor, die Raumluftqualität zu testen, von Schadstoffen zu befreien, zu verbessern und gegebenenfalls zu be- oder entfeuchten.


Raumluft verbessern
Quelle: Midjourney

Schadstoffe in der Raumluft & zugehörige Ursachen

Die Innenraumluft kann eine Vielzahl von Schadstoffen aus unterschiedlichen Quellen enthalten. Einige der häufigsten Schadstoffe in der Innenraumluft sind

  • Kohlenmonoxid (CO) – ein farb- und geruchloses Gas, das von Feuerungsanlagen wie Öfen und Kaminen erzeugt werden kann.
  • Stickoxide (NOx) – eine Gruppe gasförmiger Schadstoffe, die bei Verbrennungsprozessen in Kraftfahrzeugen und Industrieanlagen freigesetzt werden und von außen in die Wohnung gelangen können.
  • Feinstaub (PM) – sehr kleine Partikel aus Verbrennungsprozessen und anderen Quellen wie Tabakrauch, Staub und Pollen.
  • Ozon (O3) – ein reaktives Gas, das durch photochemische Reaktionen von Stickoxiden und flüchtigen organischen Verbindungen in der Luft gebildet wird.
  • Flüchtige organische Verbindungen (VOC) – eine Gruppe flüchtiger Chemikalien, die in vielen Produkten wie Farben, Reinigungsmitteln, Lösungsmitteln und Möbeln enthalten sind.
  • Formaldehyd (HCHO) – ein gasförmiges, farbloses Molekül mit stechendem Geruch, das in vielen Baumaterialien, Klebstoffen und Möbeln enthalten ist.
  • SVOC steht für „Semi-Volatile Organic Compounds“ und ist eine Gruppe organischer Chemikalien, die in vielen Produkten des täglichen Gebrauchs wie Möbeln, Teppichen, Kleidung, Elektronik, Reinigungsmitteln und Kosmetika enthalten sind.
  • Schimmelpilze sind Pilze, die in feuchter Umgebung wachsen und Sporenpartikel freisetzen, die allergische Reaktionen oder Atembeschwerden hervorrufen können. Schimmelpilze können in Badezimmern, Kellern, Küchen und anderen Feuchträumen vorkommen.
  • Gerüche wie Küchengerüche und Zigarettenrauch können ebenfalls als Innenraumluftschadstoffe betrachtet werden, da sie die Luftqualität beeinträchtigen und unangenehme Gerüche verursachen können.

Wie können die Schadstoffe in der Raumluft gemessen werden?

Die Messung von Schadstoffen in der Innenraumluft kann je nach zu messendem Schadstoff auf unterschiedliche Weise erfolgen. Nachfolgend sind einige häufig verwendete Methoden aufgeführt:

  • Luftprobenahme: Die Luftprobenahme ist die gebräuchlichste Methode zur Messung von Schadstoffen in der Innenraumluft. Dabei wird mit einem speziellen Gerät, z. B. einem Luftkeimsammler, eine bestimmte Menge Luft entnommen und auf bestimmte Schadstoffe untersucht.
  • Passivsammler: Ein Passivsammler ist ein Gerät, das Schadstoffe aus der Luft sammelt, indem es sie an Oberflächen oder Materialien adsorbiert. Ein Beispiel für einen passiven Sampler ist ein Diffusionsmonitor, der eine Membran verwendet, um Schadstoffe aus der Luft zu sammeln.
  • Direkte Messung: Einige Schadstoffe wie Kohlenmonoxid und Stickoxide können mit speziellen Messgeräten direkt gemessen werden. Diese Messgeräte funktionieren ähnlich wie Kohlenmonoxid- oder Rauchmelder.
  • Indirekte Messung: Einige Schadstoffe können indirekt gemessen werden, z. B. die Konzentration flüchtiger organischer Verbindungen in einem Raum. Dazu werden spezielle Messgeräte oder Sensoren verwendet, die in der Lage sind, die Konzentration von Schadstoffen in der Luft zu messen.

Für wen sind die Schadstoffe eine Gefahr oder Belastung?

Schadstoffe in der Raumluft können für jeden eine Gefahr oder Belastung darstellen, aber bestimmte Risikogruppen können aufgrund ihres Gesundheitszustands oder ihres Alters einem höheren Risiko ausgesetzt sein.

  • Kinder: Kinder haben ein höheres Risiko für Gesundheitsprobleme durch Luftschadstoffe, da ihr Körper noch wächst und sich entwickelt. Außerdem atmen sie im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht mehr Luft ein als Erwachsene und halten sich häufig länger in Innenräumen auf.
  • Ältere Menschen: Ältere Menschen können aufgrund eines geschwächten Immunsystems oder bestehender Krankheiten ein höheres Risiko für Gesundheitsprobleme durch Luftschadstoffe haben.
  • Personen mit Atemwegserkrankungen: Menschen mit Asthma, COPD oder anderen Atemwegserkrankungen können empfindlicher auf Luftschadstoffe reagieren und haben ein höheres Risiko für Atembeschwerden.
  • Schwangere Frauen: Schadstoffe in der Raumluft können sich auch auf das ungeborene Kind auswirken und möglicherweise zu Frühgeburten oder Geburtsfehlern führen.

Raumluft Feuchtigkeit: Welche Werte sind optimal?

Im Allgemeinen gilt eine relative Luftfeuchtigkeit von ca. 40-60% als optimale Luftfeuchtigkeit in Innenräumen.

  • Ein zu trockenes Raumklima kann zu trockener Haut, Reizungen der Atemwege und Augen sowie zu vermehrter Staubbildung führen.
  • Andererseits kann eine zu hohe Luftfeuchtigkeit in der Raumluft das Wachstum von Schimmelpilzen und Bakterien fördern und so zu gesundheitlichen Problemen führen. Außerdem kann ein unangenehmes Schwülegefühl entstehen.

Im Folgenden stellen wir ein paar Tipps vor, wie Sie die Raumluft ent- und befeuchten können. Die Tipps können natürlich gegensätzlich angewendet werden, um die Luftfeuchtigkeit zu beeinflussen.


Raumluft verbessern

Raumluft entfeuchten – weniger Feuchtigkeit

Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit kann durch verschiedene Maßnahmen reduziert werden. Hier einige Tipps, wie Sie die Raumluft effektiv entfeuchten können:

  • Lüften: Regelmäßiges Lüften der Räume, vor allem nach dem Kochen, Duschen oder Baden, kann helfen, die Feuchtigkeit abzuführen.
  • Einsatz von Luftentfeuchtern: Elektrische Luftentfeuchter sind in verschiedenen Größen und Preisklassen erhältlich und können helfen, die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen zu reduzieren. Sie sollten regelmäßig geleert und gereinigt werden, um ihre Wirksamkeit zu erhalten.
  • Luftentfeuchter selbst bauen: Sie können einen einfachen Luftentfeuchter selbst herstellen, aus Salz und Reis. Die Materialien werden in kleine Säckchen gefüllt und in den betroffenen Räumen aufgestellt.
  • Temperatur kontrollieren: Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte. Das bedeutet, dass bei höheren Temperaturen die relative Luftfeuchtigkeit abnimmt, während sie bei niedrigeren Temperaturen zunimmt.

Raumluft befeuchten gegen trockene Luft

Liegt die relative Luftfeuchtigkeit in einem Raum unter 40%, kann es sinnvoll sein, die Raumluft zu befeuchten, zum Beispiel so:

  • Zimmerpflanzen: Zimmerpflanzen können die Luftfeuchtigkeit im Raum erhöhen. Einige Pflanzen wie die Grünlilie oder der Bogenhanf sind besonders gute Luftbefeuchter.
  • Verdunster: Elektrische Verdunster sind eine einfache Möglichkeit, die Luftfeuchtigkeit im Raum zu erhöhen. Es gibt sie in verschiedenen Größen und Preisklassen.
  • Luftbefeuchter: Es gibt verschiedene Arten von Luftbefeuchtern wie Ultraschall- oder Dampfbefeuchter, die die Luftfeuchtigkeit im Raum erhöhen können. Es ist wichtig, den Luftbefeuchter regelmäßig zu reinigen und das Wasser zu wechseln, um Schimmelbildung zu vermeiden.
  • Wasserbehälter: Wasserbehälter können in der Nähe von Heizkörpern oder auf Fensterbänken aufgestellt werden, um die Luftfeuchtigkeit im Raum zu erhöhen. Durch die Verdunstung des Wassers erhöht sich die Luftfeuchtigkeit im Raum.
  • Handtücher und Feuchttücher: Handtücher und Feuchttücher können in der Nähe von Heizkörpern oder auf Fensterbänken aufgehängt werden, um die Luftfeuchtigkeit im Raum zu erhöhen.

Raumluft verbessern: 11 Tipps für reine Luft

Die Verbesserung der Raumluftqualität kann dazu beitragen, das Wohlbefinden zu steigern und Gesundheitsprobleme zu verringern. Hier einige Tipps zur Verbesserung der Raumluft:


1. Regelmäßig lüften

Eine einfache und wirksame Möglichkeit, die Belastung der Raumluft zu reduzieren, ist regelmäßiges Lüften. Durch den Luftaustausch wird die Feuchtigkeit in den Innenräumen reduziert und damit die Gefahr von Schimmelbildung verringert. Gleichzeitig werden Schadstoffe nach draußen transportiert.

Am effektivsten ist Stoßlüften. Dabei werden alle Fenster vollständig geöffnet. Lüften ist vor allem im Winter wichtig, um Schimmelbildung zu vermeiden, aber auch in den warmen Sommermonaten könnt Ihr durch regelmäßiges Lüften die Schadstoffbelastung minimieren.


2. Zimmerpflanzen aufstellen

Zimmerpflanzen sind natürliche Luftreiniger. Sie nehmen Kohlendioxid aus der Raumluft auf und wandeln es in Sauerstoff um. Außerdem können sie Stickstoff aus der Luft filtern. Dadurch wird die Raumluft sauberer. Zu den Pflanzen, die die Raumluft am besten reinigen, gehören u.a:

  • Bogenhanf
  • Efeu
  • Dieffenbachie
  • Einblatt
  • Kentia-Palme

3. Luftreiniger verwenden

Auch Luftreiniger und Luftwäscher sind wirksame Mittel, um die Raumluft von Schadstoffen zu befreien.

  • Moderne, leistungsfähige Luftreiniger sind in der Lage, gesundheitsschädliche Stoffe aus der Luft zu filtern. Dazu saugen sie die Raumluft permanent an, filtern die Schadstoffe je nach Modell mit unterschiedlichen Methoden heraus und geben die gereinigte Luft wieder ab.
  • Insbesondere Allergiker, deren Beschwerden durch belastete Luft verstärkt werden, sollten die Raumluft mit einem Luftreiniger oder Luftwäscher reinigen.

4. Ursache bekämpfen

Am besten ist es natürlich, die Ursachen für Schadstoffe in der Luft so gut wie möglich zu bekämpfen. Wer zum Beispiel Schimmel in der Wohnung hat, sollte diesen von einem Fachmann beseitigen lassen. Auch beim Einkaufen solltet Ihr vorsichtig sein.

Beim Kauf von Baumaterialien, Möbeln, Bodenbelägen oder Klebstoffen bringt Ihr viele Schadstoffe mit in die Wohnung. Entscheidet Euch gezielt für Artikel mit einem Prüfzeichen, das nur an schadstoffarme Produkte vergeben wird. Dazu gehören zum Beispiel der Blaue Engel und das GUT-Label.


5. Tipps für Raucher

Es ist besser, im Freien zu rauchen, um die Luftverschmutzung gering zu halten. Auch wenn Sie bei geöffnetem Fenster rauchen, ziehen die schädlichen Dämpfe in den Raum und setzen sich dort ab. Falls dies keine Option ist, sollten Sie versuchen, den Zigarettenrauch in einem bestimmten Raum zu halten und diesen häufig zu lüften.


6. Der richtige Umgang mit Haustieren

Da auch Haustiere zur Erhöhung der Feinstaubkonzentration in Innenräumen beitragen, sollten Allergiker im Idealfall ganz auf die Haltung von Haustieren verzichten oder sich auf Tierarten beschränken, die wenig Allergene erzeugen. Wer auf Haustiere wie Katzen und Hunde nicht verzichten möchte, sollte besonders auf Sauberkeit achten und die Aufenthaltsorte der Tiere mehrmals täglich gründlich staubsaugen.


7. Elektrosmog vermeiden

Elektrosmog kann man vermeiden, indem man elektrische Geräte nur dann benutzt, wenn man sie wirklich braucht. Im Schlafzimmer sollten während des Schlafens keine elektrischen Geräte verwendet werden, um einen guten Schlaf zu gewährleisten.


8. Teppichböden und Staubfänger vermeiden

In Teppichböden lagert sich der Staub aus der Luft ab. Er haftet an den Fasern und kann zwar abgesaugt werden, setzt sich aber auch dort fest. Allergiker sollten daher auf Teppiche und andere Staubfänger verzichten.


9. Geeigneten Staubsauger für Allergiker

Zum Staubsaugen sollte ein speziell für Allergiker geeigneter Staubsauger oder Saugroboter verwendet werden. Er sollte mit einem HEPA-Filter ausgestattet sein, denn nur dieser garantiert, dass die Schadstoffe im Gerät bleiben und nicht einfach wieder an die Raumluft abgegeben werden.


10. Auf gesundheitsschädliche Reinigungsmittel verzichten

Wenn Sie Ihre Wohnung putzen, sollten Sie auf die Wahl der richtigen Reinigungsmittel achten. Viele enthalten schädliche Chemikalien und ätherische Öle. Verwenden Sie besser ökologische Naturprodukte oder reinigen Sie Ihre Wohnung mit Hausmitteln wie Zitronensaft, Essig, Natron oder Backpulver.


11. Feuchtigkeit kontrollieren

Wie oben erwähnt, kann zu trockene oder zu feuchte Luft die Raumluftqualität beeinträchtigen. Um ein optimales Raumklima zu erreichen, ist es wichtig, die Luftfeuchtigkeit im Raum zwischen 40% und 60% zu halten.

Kontrollieren Sie daher die Raumluftfeuchtigkeit und ergreifen Sie geeignete Maßnahmen, wenn sie nicht im optimalen Bereich liegt.


FAQ zur Raumluft


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