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Luftreinigende Pflanzen: Tipps, Liste & Auswahl für Schlafzimmer, Büro & Co.

Zimmerpflanzen bringen grüne Farbtupfer in die Wohnung und erfreuen sich deshalb großer Beliebtheit. Sie sind aber nicht nur dekorativ, sondern können auch zur Verbesserung der Luftqualität in der Wohnung beitragen: Durch Photosynthese nehmen sie Kohlendioxid aus der Luft auf und wandeln es in Sauerstoff um.

Sie können aber auch andere Schadstoffe aufnehmen. Vor allem Allergiker profitieren daher von Zimmerpflanzen in der Wohnung. Gegen welche Luftbestandteile die Grünpflanzen wirklich wirksam sind, welche Pflanzen sich besonders gut als Luftreiniger eignen und ob eine Luftreinigung durch Pflanzen ausreicht, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Luftreinigende Pflanzen
Quelle: Midjourney

Einflussfaktoren auf Qualität der Raumluft

Durch ihre Fähigkeit, das vom Menschen ausgeatmete Kohlendioxid aufzunehmen und unter Lichteinwirkung Sauerstoff freizusetzen, trägt eine Pflanze wesentlich zur Verbesserung der Raumluft bei.

  • Bei einer Atemleistung von 420 Litern pro Stunde produziert der Mensch an einem Tag etwa 3 m³ verbrauchte Atemluft. Das sind 6% der Luft, die in einem durchschnittlichen Arbeitsraum zur Verfügung steht, sich aber mit jedem Atemzug ständig neu und in minderer Qualität mischt. Nur 20% der Luft besteht aus dem benötigten Sauerstoff, dessen Konzentration schnell unter einen erträglichen Wert sinkt. Wer einen Raum für kurze Zeit verlässt und wieder zurückkehrt, bemerkt sofort die entsprechende Luftqualität. „Stickige Luft“, die „zum Schneiden“ ist, wird als unangenehm empfunden.
  • Was oft nicht bedacht wird, sind die Ausdünstungen von neuen Möbeln, Teppichen, neuen Wandanstrichen oder technischen Geräten. Diese Gerüche oder Düfte machen sich vor allem morgens bei Arbeitsbeginn als „abgestandene Luft“ bemerkbar.
  • Quellen von Schadstoffen: Schadstoffquellen wie Tabakrauch, Chemikalien aus Reinigungsmitteln, Möbeln und Baustoffen, Feinstaub und VOC (flüchtige organische Verbindungen) können die Luftqualität beeinträchtigen.
  • Haustiere können Staub, Haare und Allergene in die Luft abgeben und somit die Luftqualität beeinträchtigen.
  • Schadstoffe von außen können durch verschiedene Quellen wie Verkehr, Pollen und andere Umweltfaktoren in Innenräume gelangen und dort die Luftqualität beeinträchtigen.

Pflanzen schaffen Abhilfe, indem sie einige Schadstoffe herausfiltern und unschädlich machen. Auch Autoabgase, die beim Stoßlüften in den Raum gelangen können, werden reduziert. Zudem versetzen sie die Raumluft mit Sauerstoff.


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Luftreinigung mit Zimmerpflanzen – Gegen welche Bestandteile sind sie wirksam?

Manche Zimmerpflanzen absorbieren besonders viele Schadstoffe aus der Raumluft und werden deshalb gezielt als natürliche Luftreiniger eingesetzt. Sie können folgende Bestandteile aus der Luft aufnehmen und somit zu einer verbesserten Luftqualität in der Wohnung beitragen:

  • Formaldehyd: Formaldehyd ist ein farbloses Gas, das in vielen Haushaltsprodukten wie Möbeln, Teppichen, Kleidung und Reinigungsmitteln vorkommt. Einige Zimmerpflanzen wie Bogenhanf, Efeu und Einblatt können Formaldehyd aus der Luft filtern.
  • Benzol: Benzol ist ein flüchtiger Kohlenwasserstoff, der in vielen chemischen Produkten wie Farben, Lacken, Lösungsmitteln und Kunststoffen enthalten ist. Zimmerpflanzen wie Drachenbaum, Gerbera und Ficus können Benzol aus der Luft filtern.
  • Trichlorethylen: Trichlorethylen ist ein farbloses, lösliches Lösungsmittel, das in einigen Reinigungsmitteln, Lacken und Klebstoffen enthalten ist. Zimmerpflanzen wie Bogenhanf, Efeu und Einblatt können Trichlorethylen aus der Luft filtern.
  • Ammoniak: Ammoniak ist ein farbloses Gas, das in vielen Reinigungsmitteln und Düngemitteln enthalten ist. Zimmerpflanzen wie Birkenfeige, Drachenbaum und Einblatt können Ammoniak aus der Luft filtern.

In geschlossenen Räumen ist die Luft meist stärker belastet als im Freien, was an dem falschen oder unzureichenden Lüften liegt. Mit geeigneten Zimmerpflanzen lässt sich diese Belastung reduzieren, sodass Atemwegserkrankungen und Allergien reduziert werden.

Fakt ist aber auch, dass Pflanzen längst nicht alle Schadstoffe aus der Raumluft filtern können. An ihre Grenzen stoßen sie insbesondere bei sehr kleinen Partikeln, die demnach trotzdem in der Luft verbleiben und Eure Gesundheit belasten.

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Diese fünf Pflanzen reinigen die Luft besonders effektiv

Wenn Ihr auf natürliche Luftreiniger setzen möchtet, werdet Ihr mit den folgenden fünf Zimmerpflanzen besonders gute Ergebnisse erzielen:

  1. Bogenhanf ist robust, pflegeleicht und optisch ansprechend. Die Blätter sind bei dieser Pflanze besonders groß, sodass es ihr leichtfällt, Schadstoffe aus der Luft aufzunehmen.
  2. Ähnliches gilt für das Einblatt: Es überzeugt nicht nur mit seinen grünen Blättern und den an anmutigen Stielen wachsenden, weißen Hochblättern, sondern ist darüber hinaus auch noch sehr nützlich. Das Einblatt sorgt auf natürliche Weise für ein frischeres Klima im Raum.
  3. Typisch für die Kentia Palme sind die großen Wedel, die ständig nachwachsen. Sie produzieren viel Sauerstoff und reinigen die Luft äußerst effektiv.
  4. Die Dieffenbachia hingegen zieht mit ihren außergewöhnlich gefärbten Blättern und der imposanten Statur alle Blicke auf sich. Da die Blätter sehr groß sind, können sie einen sehr hohen Anteil an Schadstoffen aus der Luft aufnehmen.
  5. Zu guter Letzt darf Efeu unter den Top 5 der luftreinigenden Zimmerpflanzen nicht fehlen. Er lässt in Eurem Zuhause nicht nur Dschungel-Feeling aufkommen, sondern dient gleichzeitig als natürliche Klimaanlage. Die Pflanze filtert schädliche Substanzen aus der Raumluft und reguliert die Luftfeuchtigkeit. So sorgt sie für ein angenehmes Raumklima.

Weitere luftreinigende Pflanzen sind:

  1. Grünlilie (Chlorophytum comosum)
  2. Drachenbaum (Dracaena)
  3. Zimmerpalme (Chamaedorea elegans)
  4. Einblatt (Spathiphyllum)
  5. Friedenslilie (Spathiphyllum wallisii)
  6. Goldfruchtpalme (Dypsis lutescens)
  7. Gummibaum (Ficus elastica)
  8. Zyperngras (Cyperus alternifolius)

Welche luftreinigende Pflanzen fürs Schlafzimmer?

Es gibt verschiedene luftreinigende Pflanzen, die sich gut für das Schlafzimmer eignen, da sie nicht nur Schadstoffe aus der Luft filtern, sondern auch eine beruhigende Wirkung haben können. Hier einige Beispiele:

  • Bogenhanf (Sansevieria trifasciata): Diese Pflanze ist dafür bekannt, Formaldehyd und Benzol aus der Luft zu filtern und kann so dazu beitragen, die Luftqualität im Schlafzimmer zu verbessern. Außerdem produziert der Bogenhanf nachts Sauerstoff, was ihn zu einem guten Begleiter im Schlafzimmer macht.
  • Efeutute (Epipremnum aureum): Die Efeutute ist eine weitere Pflanze, die Formaldehyd aus der Luft filtert und so zur Verbesserung der Luftqualität beitragen kann. Sie ist außerdem pflegeleicht und breitet sich schnell aus, was sie zu einer guten Wahl für größere Zimmer macht.
  • Zimmerlinde (Spathiphyllum wallisii): Die Zimmerlinde ist dafür bekannt, dass sie verschiedene Schadstoffe wie Benzol, Formaldehyd und Trichlorethylen aus der Luft filtert. Außerdem kann sie dazu beitragen, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und so trockene Luft im Schlafzimmer zu reduzieren.
  • Friedenslilie (Spathiphyllum): Die Friedenslilie ist eine weitere Pflanze, die Formaldehyd, Benzol und andere Schadstoffe aus der Luft filtern kann. Sie ist auch für ihre beruhigende Wirkung bekannt und kann daher zu einer entspannten Schlafumgebung beitragen.
  • Aloe Vera: Aloe Vera ist bekannt für ihre heilenden Eigenschaften und ist ebenfalls eine Pflanze, die Formaldehyd aus der Luft filtern kann. Außerdem produziert sie Sauerstoff und kann so zu einem besseren Raumklima beitragen.

Dies sind nur einige Beispiele für luftreinigende Pflanzen, die sich gut für das Schlafzimmer eignen. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass einige Pflanzen auch allergische Reaktionen auslösen können. Wenn Sie an einer Pflanzenallergie leiden, sollten Sie einen Arzt konsultieren, bevor Sie eine Pflanze in Ihr Schlafzimmer stellen.


Pflanzenauswahl nach Erscheinungsbild

Unter den Pflanzen findet sich eine Reihe, die besonders zur Verbesserung der Raumluft beitragen. Hier eine kleine Auflistung nach der Form der Blätter:

  • Verspielt, dünn, länglich: Schwertfarn, Grünlilie, Arecapalme, Birkenfeige, Philodendron (Baumfreund), Bergpalme,
  • Großflächig, ruhig: Dieffenbachia, Gummibaum, Efeu, Schefflera, Drachenbaum
  • Farblich strukturiert: Weihnachtsstern, Einblatt, Flamingoblume, Aloe vera, Feueraralie, Fensterblatt, Pfeilwurz, Nachtfalterorchidee
Zimmerpflanzen Luftreinigung

Vorteile von Pflanzen im Vergleich zu Luftreinigern

Vergleicht man luftreinigende Zimmerpflanzen mit herkömmlichen Luftreinigungsgeräten, so gibt es einige Punkte, in denen die grünen Gewächse klar die Nase vorn haben.

  • Sie sind von Natur aus sehr dekorativ und erledigen ihre Arbeit völlig von alleine.
  • Ein Stromanschluss ist ebenso wenig erforderlich wie ein regelmäßiger Filterwechsel.
  • Demnach halten sich die „Betriebskosten“ bei den natürlichen Luftreinigern in Grenzen. Auch in der Anschaffung sind die meisten Zimmerpflanzen preiswerter als ein echter Luftreiniger: Ihr findet sie als Topfpflanzen in Gärtnereien, könnt sie aus Samen selber ziehen oder habt vielleicht sogar Bekannte, die Euch einen Ableger schenken.
  • Darüber hinaus bieten luftreinigende Pflanzen noch einen weiteren Vorteil: Sie arbeiten völlig lautlos und eignen sich deshalb auch für das Schlafzimmer, denn sie werden Eure Nachtruhe garantiert nicht stören.

Pflanzen versus Luftreiniger – Welche Nachteile haben Zimmerpflanzen?

Trotz der zahlreichen Vorteile haben Zimmerpflanzen im Vergleich zu echten Luftreinigern vor allem einen entscheidenden Nachteil:

  • Sie sind längst nicht so effektiv, sodass viele Schadstoffe trotzdem noch in der Luft bleiben.
  • Sie reinigen die Luft über längere Zeit, ein Luftreingier kann einen Raum in kurzer Zeit reinigen.
  • So ist beispielsweise der Pflegebedarf hoch. Ihr müsst zwar keine Filter wechseln, aber die Pflanzen wollen regelmäßig gegossen, gedüngt und zurückgeschnitten werden. Wenn Ihr längere Zeit außer Haus seid – etwa auf einer Geschäftsreise oder im Urlaub – müsst Ihr Euch darum kümmern, dass jemand die Pflege der Pflanzen übernimmt. Andernfalls würden sie eingehen.
  • Nicht zu unterschätzen ist auch der Dreck, den manche Zimmerpflanzen verursachen. Einige sind wahre Staubfänger und müssen regelmäßig abgestaubt werden, bei anderen müsst Ihr ständig die vertrockneten Blätter oder Blütenstände absammeln.
  • Zudem wollen die meisten Zimmerpflanzen mindestens einmal im Jahr umgetopft werden. Auch dieses Unterfangen ist mit Arbeit und Schmutz verbunden. Dazu kommt noch, dass die Erde nicht steril ist. Dort kann sich leicht Schimmel bilden, welcher eine Gefahr für Eure Gesundheit darstellt.
  • Was viele Menschen vergessen: Zimmerpflanzen produzieren nur Sauerstoff, wenn ihnen ausreichend Licht zur Verfügung steht. Bei Dunkelheit benötigen sie selbst Sauerstoff zum Überleben. Habt Ihr viele Zimmerpflanzen in Eurem Schlafzimmer, so wird der Sauerstoffgehalt der Luft in der Nacht spürbar reduziert.

Wohlbefinden und Qualität der Luft

Das körperliche Wohlbefinden des Menschen wirkt sich auf seine Psyche aus. Im Raumklima müssen zwei Parameter stimmen: Die Temperatur und die relative Luftfeuchtigkeit hängen voneinander ab und steigen bzw. fallen proportional zueinander.

Bei höheren Temperaturen kann die Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Bekommt sie diese nicht aus verschiedenen Quellen, entzieht sie dem menschlichen Körper die benötigte Feuchtigkeit. Zwar gibt der Mensch über die Atmung viel Feuchtigkeit ab, doch die Folgen sind gerötete Augen, Mundtrockenheit, Kopfschmerzen und Migräne. Pflanzen können hier Abhilfe schaffen und die Luft gleichmäßig feucht halten.


Standort und Pflanzung

Kohlendioxid und Staub befinden sich in Bodennähe, werden jedoch häufig aufgewirbelt. Deshalb bleibt auch die Standortfrage für die Pflanzen nicht eindeutig geklärt. Ob sie am Boden, auf der Fensterbank oder am Schreibtisch stehen, bleibt wohl Euren Vorlieben vorbehalten.

  • Viele Pflanzen bevorzugen sonnige Standorte, während andere wiederum an schattigen Stellen besser wachsen.
  • Um der Pflanze möglichst naturnahe Verhältnisse bieten zu können, ist ein großer Topf angeraten, obwohl manche Pflanzen auch in einem kleineren Topf gedeihen.
  • Wer gerne auf das Gießen vergisst, sollte sich besser für eine Hydrokultur entscheiden. Dies hat auch den Vorteil, dass eine zusätzliche Verdunstung gewährleistet wird.
  • Ihr könnt selber die Düngung, den Rückschnitt und die Pflege übernehmen oder einen externen Pflanzenbetreuer damit beauftragen.

Entscheidet Ihr Euch für die Pflege von Pflanzen, so könnte es auch sinnbildlich für die Pflege Eures Arbeitsplatzes stehen und parallel zum guten Raumklima auch ein gutes Arbeitsklima erzeugen.


Fazit: Pflanzen sind Pflicht – sind aber keine Luftreiniger

Zusammenfassend gibt es viele gute Gründe für die Verwendung von luftreinigenden Pflanzen in Innenräumen. Neben der ästhetischen Wirkung tragen Pflanzen zur Sauerstoffproduktion, zur Luftreinigung und zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit bei, was alles zur Steigerung des Wohlbefindens beitragen kann.

Luftreinigende Pflanzen sollten jedoch nicht als alleinige Lösung zur Verbesserung der Luftqualität angesehen werden, insbesondere wenn die Schadstoffbelastung hoch ist. In solchen Fällen ist es ratsam, auch Luftreiniger in Betracht zu ziehen, die auf bestimmte Schadstoffe spezialisiert sind und eine höhere Luftreinigungseffizienz aufweisen.

Insgesamt können luftreinigende Pflanzen und Luftreiniger gemeinsam dazu beitragen, die Luftqualität in Innenräumen zu verbessern und damit das Wohlbefinden und die Gesundheit der Bewohner zu fördern.


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