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Luftreiniger bei Tierhaarallergie: Hintergründe, Anforderungen & Empfehlung

In Deutschland werden rund 34 Millionen Haustiere gehalten – ein europaweit hoher Anteil. Und das, obwohl laut der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) rund 10 Prozent der Bevölkerung sensibel auf Tierhaare reagieren. Ein Tierhaar-Luftreiniger kann hier wirksame Abhilfe schaffen.

Aber worauf erfolgt die allergische Reaktion auf Tierhaare von Hunde, Katzen und Co.? Hilft ein Luftreiniger tatsächlich und warum? Und auf was sollte man beim Kauf achten?

Im folgenden Beitrag finden Sie Hintergrundinformationen zu Tierhaarallergien, welchen Beitrag Luftreiniger leisten können und worauf Sie beim Kauf achten sollten.


Tierhaare
Quelle: Midjourney

Was löst die Tierhaarallergie aus?

Allergien gegen die Haare unserer Vierbeiner sind weit verbreitet: Fast jeder zehnte Deutsche ist dafür anfällig.

Was viele nicht wissen: Die allergische Reaktion wird nicht durch die Tierhaare selbst ausgelöst, sondern durch Eiweiße, die sich in Hautschuppen, Kot, Urin und Speichel der Tiere befinden.

Auch diese Partikel bleiben an den Haaren haften und schweben durch die Luft. Sie werden eingeatmet und können bei Allergikern zu sehr unangenehmen Reaktionen führen. Hautschuppen bestehen aus kleinen, meist mikroskopisch kleinen Hautpartikeln.


Symptome einer Tierhaarallergie

Allergiker reagieren oft mit tränenden Augen, laufender Nase oder Asthma auf die allergieauslösenden Stoffe. Jedes Einatmen von Tierallergenen verschlimmert die Symptome und kann im schlimmsten Fall sogar die Lungenfunktion einschränken.

Auch die auftretenden Symptome unterscheiden sich von Patient zu Patient. Typische Beschwerden sind:

  • verstopfte oder laufende Nase
  • häufiges Niesen
  • Reizung von Schleimhäuten, Bronchien und Augen
  • Häufiges Niesen und ein gereizter Hals
  • Engegefühl in der Brust
  • Keuchen und Atemnot
  • juckende und tränende Augen
  • Ekzeme oder atopische Dermatitis
  • Juckende Haut und Hautausschlag
  • Auftreten von Asthma
  • Schwellungen im Gesicht, insbesondere um die Augen herum

In einigen Fällen kann eine Tierhaarallergie auch schwerwiegendere Symptome hervorrufen, wie zum Beispiel:

  • Asthmaanfälle
  • Schwere Atemnot
  • Anaphylaktischer Schock (eine potenziell lebensbedrohliche allergische Reaktion)

Welche Allergenkonzentration erforderlich ist, um eine allergische Reaktion auszulösen, ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich.


Wie kann eine Tierhaarallergie behandelt werden?

Eine Tierhaarallergie kann auf verschiedene Weise behandelt werden, je nach Schwere der Symptome und den individuellen Bedürfnissen des Patienten. Nachfolgend sind einige der gängigsten Behandlungsmöglichkeiten aufgeführt:

  • Medikamente: Antihistaminika können helfen, Symptome wie Juckreiz, Schwellungen und eine laufende Nase zu lindern. In schweren Fällen können Kortikosteroide oder andere entzündungshemmende Medikamente verschrieben werden.
  • Immuntherapie: Eine Desensibilisierungstherapie kann empfohlen werden, um das Immunsystem des Patienten gegenüber den allergieauslösenden Partikeln unempfindlich zu machen.
  • Luftreiniger: Ein Luftreiniger kann helfen, allergene Partikel aus der Luft zu entfernen und so das Risiko allergischer Reaktionen zu verringern.
  • Vermeidung: Eine Möglichkeit, eine Tierhaarallergie zu behandeln, besteht darin, den Kontakt mit dem allergieauslösenden Tier zu vermeiden.
  • Reinigung: Regelmäßiges Staubsaugen, Abwischen von Oberflächen und Waschen von Bettwäsche und Kleidung kann dazu beitragen, allergene Partikel zu entfernen.
  • Haustierpflege: Eine regelmäßige Pflege des Haustieres, wie z.B. Waschen und Bürsten, hilft, die Menge an Allergenen zu verringern.
  • Luftfeuchtigkeit: Eine optimale Luftfeuchtigkeit im Haus kann dazu beitragen, allergische Symptome zu reduzieren, indem sie das Trocknen von Schleimhäuten verhindert.

Welche Haustiere können Allergien auslösen?

Jedes Haustier kann Allergien auslösen, auch so genannte hypoallergene Tiere. Hier einige Haustiere, die häufig Allergien auslösen:

  • Hunde: Alle Hunderassen können Allergien auslösen, aber einige Rassen wie der Labrador Retriever, der Golden Retriever und der Deutsche Schäferhund sind als besonders allergieauslösend bekannt.
  • Katzen: Katzen können starke allergische Reaktionen auslösen, auch bei Menschen, die bisher keine Allergien hatten. Sibirische Katzen, Balinesen und Devon Rex gelten oft als hypoallergen, aber es gibt keine völlig allergenfreien Katzen.
  • Vögel: Papageien und andere Vögel können allergische Reaktionen hervorrufen, insbesondere bei Personen, die empfindlich auf Vogelstaub oder Federn reagieren.

Aber Vorsicht, auch andere Tiere, die man nicht im Verdacht hat, können eine Allergie auslösen:

  • Nagetiere: Nagetiere wie Hamster, Meerschweinchen und Kaninchen können ebenfalls allergische Reaktionen auslösen.
  • Reptilien und Amphibien: Reptilien und Amphibien wie Schildkröten, Eidechsen und Frösche können ebenfalls allergische Reaktionen hervorrufen.

Bedenken Sie auch, dass es keine völlig allergenfreien Haustiere gibt, allerdings gibt es sogenannte „Hypoallergene Tiere“, mehr dazu weiter unten.


Kann man mit einer Tierhaarallergie Haustiere halten?

Ja, es ist möglich, mit einer Tierhaarallergie Haustiere zu halten, aber es kann zusätzliche Anstrengungen und Vorsichtsmaßnahmen erfordern. Hier sind einige Tipps, die Ihnen das Leben mit einer Tierhaarallergie und Haustieren erleichtern können:

  • Wählen Sie eine Tierart oder -rasse, die als hypoallergen gilt, auch wenn es keine völlig allergenfreien Haustiere gibt.
  • Halten Sie Ihr Haustier sauber und baden oder bürsten Sie es regelmäßig, um die Haare und damit die allergenen Proteine zu reduzieren. Regelmäßiges Bürsten und Baden Ihres Haustieres kann dazu beitragen, dass weniger Haare und Schuppen im Haus verteilt werden.
  • Benutzen Sie spezielle Luftreiniger und Filtersysteme im Haus, um die Anzahl der Allergene in der Luft zu reduzieren. Verwenden Sie dazu aber zudem einen speziell für Allergiker geeigneten Staubsauger mit HEPA-Filter.
  • Halten Sie das Haustier außerhalb des Schlafzimmers und beschränken Sie seinen Zugang zu anderen Bereichen des Hauses.
  • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände und vermeiden Sie es, sich nach dem Kontakt mit dem Tier in die Augen oder ins Gesicht zu fassen.
  • Besprechen Sie Ihre Symptome mit einem Allergologen: Ein Allergologe kann Ihnen helfen, Ihre Symptome zu diagnostizieren und eine geeignete Behandlungsoption zu empfehlen, um Ihre Symptome zu lindern. Verwenden Sie ggf. Medikamente oder ziehen Sie eine Immuntherapie (Hyposensibilisierung) in Betracht, um die Symptome einer Tierhaarallergie zu lindern.
  • Reinigen Sie Ihr Zuhause gründlich und regelmäßig: Staub, Tierhaare und Schuppen können in Ihrem Zuhause verbleiben und Ihre Symptome verschlimmern. Staubsaugen, Staubwischen und regelmäßiges Waschen von Decken und Kissenbezügen können helfen, Ihre Umgebung sauberer und allergenärmer zu machen.

Haustiere sind geliebte Begleiter, aber Menschen mit einer Tierhaarallergie sollten sich ernsthaft überlegen, ob ein Zusammenleben mit einem Haustier für sie möglich und sinnvoll ist.

Eine Tierhaarallergie kann sehr belastend sein, und die Symptome können so stark sein, dass sie die Lebensqualität beeinträchtigen. Wenn das Zusammenleben mit einem Haustier zu starken Symptomen führt, kann es sinnvoll sein, sich von dem Tier zu trennen oder alternative Möglichkeiten wie eine Pflege- oder Patenschaft für ein Haustier in Betracht zu ziehen.

Haustiere und Tierhaare

Was versteht man unter hypoallergenen Tieren?

Hypoallergene Tiere sind Tiere, von denen angenommen wird, dass sie weniger Allergene produzieren und daher für Allergiker geeignet sind. Jedoch gilt:

  • Es gibt jedoch keine Tiere, die völlig frei von allergenen Proteinen sind.
  • Auch hypoallergene Tiere können allergische Reaktionen auslösen.

Zu den Tieren, die häufig als hypoallergen bezeichnet werden, gehören beispielsweise bestimmte Hunderassen wie Pudel, Bichon Frise, Malteser, Soft Coated Wheaten Terrier und Shih Tzu. Diese Rassen haben normalerweise ein lockiges oder gewelltes Fell, das weniger Haare verliert und daher weniger Allergene freisetzt. Es gibt aber auch Hunde mit glattem Fell wie den Basenji, der als hypoallergen gilt.

Katzenrassen wie Sibirische Katzen, Balinesen und Devon Rex werden ebenfalls häufig als hypoallergen eingestuft, da sie weniger allergene Proteine produzieren sollen. Es gibt jedoch auch Katzenrassen wie die Cornish Rex, die als allergieauslösend gelten.


Welche Filterart sollte der Luftreiniger gegen Tierhaare haben?

Es gibt verschiedene Arten von Filtern, die in Luftreinigern verwendet werden, und jeder hat seine eigenen Vor- und Nachteile. Es eignet sich nur eine Art von Luftreiniger gegen Tierhaare, ein Modell mit einem HEPA-Filter. Andere Luftfilter helfen zwar auch, sind aber nicht so effektiv.

  • HEPA-Filter (High Efficiency Particulate Air) sind sehr effektive Filter, die Partikel bis zu einer Größe von 0,3 Mikrometern entfernen können. Das bedeutet, dass sie Tierhaare, Schuppen und andere Allergene effektiv aus der Luft entfernen können. HEPA-Filter gehören zu den am häufigsten verwendeten Filtertypen in Luftreinigern.
  • Auch Luftwäscher können helfen, sie haben allerdings eine komplett andere Funktionsweise, daher sind sie meist nicht so optimal geeignet. Denn ein Luftwäscher arbeitet aber deutlich langsamer als ein Luftreiniger, kommt aber dafür ohne Filterwechsel aus und befeuchtet zudem noch die Luft. Möglicherweise reicht dies für Sie aus, vielleicht aber auch nicht.

Auf was sollte man beim Kauf eines Tierhaar-Luftreinigers achten?

Beim Kauf eines Luftreinigers gegen Tierhaare gibt es einige wichtige Punkte zu beachten:

  • Filtertyp: Wie bereits erwähnt, ist ein HEPA-Filter eine der effektivsten Möglichkeiten, Tierhaare aus der Luft zu entfernen. Achten Sie darauf, dass der Luftreiniger über einen HEPA-Filter verfügt, der mindestens 99,97 % der Partikel in der Luft entfernt.
  • Raumgröße: Vergewissern Sie sich, dass der Luftreiniger für die Größe des Raums geeignet ist, in dem er verwendet werden soll. Die meisten Hersteller geben an, für welche Raumgröße der Luftreiniger geeignet ist.
  • Geräuschpegel: Achten Sie auf den Geräuschpegel des Luftreinigers, insbesondere wenn Sie ihn im Schlafzimmer oder in einem ruhigen Raum verwenden möchten.
  • Luftdurchsatz: Ein höherer Luftdurchsatz bedeutet, dass der Luftreiniger mehr Luft in kürzerer Zeit reinigen kann. Ein höherer Luftdurchsatz kann jedoch auch lauter sein und mehr Strom verbrauchen. Dies erkennen Sie auch am CADR Wert.
  • Zusätzliche Funktionen: Einige Luftreiniger verfügen über Zusatzfunktionen wie Luftqualitätssensoren, automatische Betriebsarten oder Fernbedienungen. Diese Funktionen können die Benutzerfreundlichkeit erhöhen, sind aber nicht unbedingt erforderlich.
  • Tipp: Luftreiniger mit automatischem Partikelsensor: Er misst die Anzahl der Partikel in der Luft und stellt automatisch die aktuell erforderliche Lüfterstufe des Luftreinigers ein, so dass die Allergenbelastung immer so niedrig wie möglich gehalten wird.

Bevor Sie einen Luftreiniger gegen Tierhaare kaufen, sollten Sie auf jeden Fall die Bewertungen und Empfehlungen von Kundinnen und Kunden lesen, die das Gerät bereits gegen Tierhaare getestet haben. So können Sie sich am besten ein Bild davon machen, wie wirksam die einzelnen Luftreiniger gegen Tierhaare sind und ob sie halten, was sie versprechen.


Luftreiniger gegen Tierhaare kaufen

Einen Luftreiniger gegen Tierhaare können Sie online kaufen. Es gibt eine große Auswahl an effektiven Modellen. Im Folgenden finden Sie eine Auswahl der beliebtesten Modelle:

Fazit und FAQ

Eine Tierhaarallergie kann für die Betroffenen sehr unangenehm sein und Symptome wie Juckreiz, Hautausschlag und Atembeschwerden hervorrufen. Ein Tierhaar-Luftreiniger kann helfen, diese Symptome zu lindern.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass ein Luftreiniger keine vollständige Lösung für eine Tierhaarallergie darstellt und dass es ebenso wichtig ist, Tierhaare durch regelmäßiges Staubsaugen und Putzen aus der Umgebung zu entfernen. Darüber hinaus sollten Personen mit einer schweren Tierhaarallergie auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, ihr Haustier abzugeben oder ein anderes Haustier zu wählen, das weniger Allergene auslöst.


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