Was ist ein Ionisator? Infos zu Funktionsweise, Einsatzgebiete & Ozon
Unsere Raumluft ist voll von Partikeln, wie Staub, Schwebstoffen und anderen Verunreinigungen. Luftreiniger helfen dabei und filtern die Luft. Eine besondere Form bzw. Funktion von Luftreinigern sind Ionisatoren. Sie können im wahrsten Sinne des Wortes als Staubmagneten bezeichnet werden.
Aber wie funktionieren sie und für welche Anwendungen sind sie geeignet und für welche nicht? Lesen Sie alles Wissenswerte über Ionisatoren im folgenden Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Ionisator?
Ein Ionisator ist ein Gerät, das zur Luftreinigung eingesetzt wird. Es lädt Luftmoleküle elektrisch auf, um sie in positive oder negative Ionen umzuwandeln.
Die erzeugten Ionen können Partikel in der Luft wie Staub, Pollen oder Rauch anziehen und neutralisieren. Einige Ionisatoren werden auch zur Beseitigung von Gerüchen oder zur Reduzierung von Bakterien eingesetzt.
Wie funktioniert ein Ionisator?
Ein Ionisator erzeugt negative oder positive Ionen, die in die Luft abgegeben werden. Dazu verwendet der Ionisator eine Hochspannungsquelle, die eine elektrische Ladung auf ein Emittermaterial, z. B. Metallstifte oder Nadeln, überträgt. Wenn die Stifte geladen sind, stoßen sie Elektronen aus und erzeugen so Ionen.
Diese erzeugten Ionen interagieren dann mit anderen Partikeln und Verunreinigungen in der Luft, wie z. B. Staub oder Pollen. Die Ionen binden sich an die Verunreinigungen und machen sie schwerer, so dass sie zu Boden fallen oder leichter von einem Luftfilter aufgefangen werden können. Einige Ionisatoren verwenden auch eine elektrostatische Platte, um Ionen und Partikel einzufangen und aus der Luft zu entfernen.
Die Luft wird also nicht gefiltert wie bei einem Luftreiniger mit HEPA-Filter. Vielmehr werden die Verunreinigungen mit Hilfe von Ionen „schwer“ gemacht, so dass sie leicht angezogen und entfernt werden können.
Was sind Ionen? Sind sie natürlich?
Die sogenannte Ionisierung ist übrigens ein ganz natürlicher Prozess, der in der Natur häufig vorkommt. Sicher haben Sie schon einmal unbewusst wahrgenommen, wenn die Konzentration von Ionen in der Luft besonders hoch ist. Hier einige Beispiele von Ionenkonzentrationen in der Luft:
- in der Stadt: maximal 750 pro Kubikmeter
- im Gebirge: 1.000 bis 5.000 pro Kubikmeter
- an Wasserfällen: bis zu 80.000 pro Kubikmeter
Sicher haben Sie selbst schon einmal festgestellt, dass Sie sich am Meer oder im Gebirge vitaler und leistungsfähiger fühlen. Dies ist möglicherweise auch auf die hohe Ionendichte zurückzuführen.
Ionisatoren produzieren Ozon, ist das gefährlich?
Ionisatoren erzeugen Ozon und werden deshalb oft kritisch betrachtet. Ozon, das durch Ionisatoren erzeugt wird, kann in hohen Konzentrationen gefährlich sein. Ozon ist ein Molekül aus drei Sauerstoffatomen, das in der Atmosphäre vorkommt.
In hohen Konzentrationen kann es jedoch gesundheitsschädlich sein, insbesondere für Menschen mit Atemwegserkrankungen wie Asthma oder COPD. Auch Menschen ohne Atemwegserkrankungen können bei hohen Ozonkonzentrationen Symptome wie Reizungen von Augen, Nase und Rachen, Husten und Atembeschwerden verspüren.
Moderne Ionisatoren erzeugen nur geringe Mengen Ozon, die als unbedenklich gelten, während (tendenziell) ältere Modelle größere Mengen erzeugen können. Um das Risiko einer Ozonexposition zu minimieren, sollten Ionisatoren sorgfältig ausgewählt und gemäß den Anweisungen des Herstellers verwendet werden. Es ist auch wichtig, den Raum, in dem der Ionisator verwendet wird, regelmäßig zu lüften, um die Luftqualität zu verbessern und die Ozonkonzentration zu verringern.
Ozon hat auch positive Eigenschaften. Da es antibakteriell wirkt, eignet es sich hervorragend zur Abtötung von Viren. Allergiker spüren diese positive Wirkung besonders schnell.
Bei welchen Luftverunreinigungen sind Ionisatoren wirksam?
- Ionisatoren wirken sowohl gegen Staub als auch gegen Pollen. Wer also an einer Hausstaub- oder Pollenallergie leidet, ist mit einem solchen Gerät gut beraten. Außerdem filtert der Ionisator unangenehme Gerüche aus der Luft und wird deshalb bevorzugt in der Küche aufgestellt.
- Vielleicht haben Sie aber auch ein Haustier? Dann kennen Sie sicher auch die unangenehmen Gerüche, die von Ihrem Vierbeiner ausgehen. Auch in diesem Fall ist der Ionisator sehr zu empfehlen, da er auch diese Gerüche beseitigt.
- Besonders für Allergiker leistet der Ionisator gute Dienste. Sowohl Viren in der Luft als auch Pollen und Staub werden durch den Ionisator zuverlässig beseitigt. Ionisatoren sind allerdings nicht in der Lage, die Raumluft zu befeuchten. Daher kann unter Umständen ein Kombigerät sinnvoll sein. Luftreiniger mit Hepafilter können beispielsweise auch kleinste Verunreinigungen aus der Luft filtern. Ein Luftwäscher hingegen reinigt nicht nur die Raumluft, sondern befeuchtet sie auch.
ACHTUNG: Zigarettenrauch kann in Verbindung mit Ozon gesundheitsschädlich sein. Aus diesem Grund sollte kein Ionisator zur Beseitigung von Zigarettenrauch verwendet werden. Der Grund: Zigarettenrauch kann sich mit Ozon zu gesundheitsschädlichen Aerosolen verbinden. Diese Aerosole sind so klein, dass sie sehr tief in die Lunge eindringen und dort irreparable Schäden verursachen können – mehr dazu hier.
Tipp: Luftreiniger mit Ionisator
Ein Ionisator allein kann zwar die Luftqualität verbessern, indem er Partikel in der Luft ionisiert und sie dadurch schwerer macht oder indem er sie an elektrostatischen Platten festhält, aber er ist nicht in der Lage, alle Arten von Schadstoffen und Verunreinigungen aus der Luft zu entfernen.
Ein Luftreiniger mit einem HEPA- oder Aktivkohlefilter ist oft wirksamer bei der Beseitigung von Verunreinigungen wie Pollen, Staub, Schimmelpilzsporen, Bakterien, Viren und chemischen Dämpfen. Diese Filter sind in der Lage, feinste Partikel effektiv einzufangen und so die Luftqualität zu verbessern. Ein 2-in-1-Gerät mit Ionisator und HEPA-Filter kann sogar noch effektiver sein, da es die Partikel sehr zuverlässig aus der Luft entfernt.
Bei der Auswahl eines Luftreinigers ist es jedoch wichtig, auf die Qualität der Filter und die Größe des Geräts im Verhältnis zum Raum, in dem es verwendet wird, zu achten. Ein zu kleines Gerät kann nicht genügend saubere Luft erzeugen, während ein zu großes Gerät unnötig teuer sein und Energie verschwenden kann.
Fazit zu Ionisatoren und kritische Betrachtung
Der Ionisator ist ein recht kompaktes Gerät, das überall aufgestellt werden kann. Inzwischen gibt es sogar Geräte, die so klein sind, dass sie an den Zigarettenanzünder im Auto angeschlossen werden können.
Ein weiterer Vorteil: Im Vergleich zu einem Luftreiniger ist der Ionisator recht günstig. Viele Modelle gibt es schon für unter 50 Euro. Folgekosten wie beim Luftreiniger sind beim Ionisator nicht zu befürchten. Im Ionisator ist kein Filter eingebaut. Sie müssen lediglich von Zeit zu Zeit die Staubfangplatte absaugen oder auswaschen. Das spart nicht nur Geld, sondern auch Zeit.
So viele Vorteile die Ionisatoren auch haben; Kritiker haben dennoch ihre Zweifel an diesen Geräten. Glaubt man diesen, sollen die Ionisatoren sogar gesundheitsschädlich sein. Der Grund: Die Ionen werden meist mit einer hohen elektrischen Spannung erzeugt. Bei diesem Vorgang kann unter Umständen Ozon entstehen, welches in hohen Mengen als gesundheitsgefährdend gilt. Auf der anderen Seite ist das Ozon aber auch wichtig, da es Geruchsmoleküle spalten und so für eine Neutralisierung unangenehmer Gerüche sorgen kann. Dennoch sollten Sie beim Kauf eines Ionisators darauf achten, dass dieser möglichst wenig Ozon produziert.
In der Industrie werden häufig sogenannte Ozongeneratoren zur Geruchssanierung eingesetzt. Diese können tatsächlich gesundheitsschädigend sein und Reizungen von Atemwege und Schleimhäuten zur Folge haben. Dies gilt allerdings nur für die veralteten Modelle, bei welchen Ozon in die Raumluft gelangt. Bei neueren Modellen ist dies nicht der Fall und das produzierte Ozon verbleibt im Gerät.