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Schadstoffe und Partikelgrößen: Gegen welche Gerüche & Luftverschmutzungen hilft welcher Luftfilter?

Luftreiniger sind ein ideales Mittel, um die Raumluft von Verunreinigungen aller Art zu befreien. Schadstoffe in der Luft sind mit bloßem Auge nicht sichtbar, aber es gibt sie in großer Zahl. Die häufigsten sind Pollen, Viren und Bakterien. Auch Schimmelpilze, Staub und Asbest in der Raumluft können auf Dauer krank machen.

Im Folgenden werden die in der Luft vorhandenen Schadstoffarten und deren Partikel-Größe aufgeführt. Danach richtet sich die Auswahl des Luftreinigers und der Filter.

Partikelgroesse
Quelle: Midjourney

Allergien/ Krankheitserreger in der Luft

Die Ausscheidungen der Hausstaubmilbe ist zwischen 0,1 und 12 Mikrometer groß. Sie verursachen die Hausstauballergie, die neben dem Heuschnupfen die häufigste Allergieform ist. Für gesunde Menschen sind Hausstaubmilben ungefährlich.

Sie sind in unseren Wohnungen allgegenwärtig, aber so klein, dass man sie mit bloßem Auge nicht sehen kann. Luftreiniger mit HEPA-Filter sind grundsätzlich in der Lage, Milbenkot aus der Luft zu entfernen. Die meisten Milben befinden sich jedoch in Betten und Polstermöbeln.


Pollen von Gräsern und Blumen sind für Allergiker besonders unangenehm. Sie verursachen die typischen Beschwerden wie Niesen oder tränende Augen. Mit einem Pollenschutzgitter oder einem hochwertigen Luftreiniger kann man Pollen vorbeugen. Pollen haben eine Größe zwischen 0,1 und 12 Mikrometer. Qualitativ hochwertige Luftreiniger entfernen sie zuverlässig. Allerdings sollten Sie sich vorher genau über die Leistung Ihres neuen Luftreinigers informieren. Luftreiniger von Philips beispielsweise entfernen Allergene ab einer Größe von 0,3 Mikrometer. Daher können nicht alle Schadstoffe erfasst werden.

Jeder Fünfte in Deutschland leidet heute an Heuschnupfen. Heuschnupfen ist eine saisonale Allergie, die nur bei Pollenflug auftritt.


Selbst feinste Tierhaare sind in der Regel größer als zehn Mikrometer und können daher von modernen Luftfiltern zuverlässig zurückgehalten werden. Egal ob Hund, Katze oder Hamster: Wer ein Haustier hält, kann Tierhaare in der Raumluft kaum vermeiden.


Viren in der Umgebungsluft sind deshalb so gefährlich, weil sie Krankheiten auslösen können. Dies gilt insbesondere für Grippeviren oder auch den Coronavirus. In der Erkältungszeit sind spezielle Luftreiniger gegen Viren und Bakterien nicht nur für Wohnräume sinnvoll. Sie sollten auch in Großraumbüros und Wartezimmern von Arztpraxen eingesetzt werden, da hier die Ansteckungsgefahr besonders groß ist. Luftreiniger mit Ionisatoren können ebenso effektiv gegen Grippe- und Noroviren eingesetzt werden wie Luftreiniger mit integriertem UV-Licht. Für Viren sollten spezielle HEPA Filter eingesetzt werden.


Bakterien sind genauso gesundheitsschädlich wie Viren. Wer einen effektiven Luftreiniger gegen Bakterien sucht, sollte besonders auf die Filterleistung achten. Die Filterleistung wird in Kubikmeter pro Stunde angegeben.

Es wird empfohlen, die Luft mindestens zweimal pro Stunde zu filtern. Bakterien haben eine Größe zwischen 0,8 und 80 Mikrometern, daher ist ein HEPA-Filter gegen Bakterien besonders wirksam.


Schadstoffe in der Luft: Wo kann ein Luftreiniger effektiv helfen? Mehr dazu im Folgenden…

Verunreinigungen in der Luft

Schimmel ist nicht nur gefährlich für die Bausubstanz, sondern auch für die Gesundheit. Er entsteht meist durch Staunässe und zu hohe Luftfeuchtigkeit, vor allem im Bad. Um Schimmelbildung vorzubeugen, sollten Sie so oft wie möglich lüften. Schimmelpilzsporen sind zwischen 2 und 100 Mikrometer groß. Die gute Nachricht: Gute Luftreiniger können sie problemlos beseitigen.


Staub, wie er im verarbeitenden Gewerbe entsteht, ist zwischen 5 und 100 Mikrometer groß. Wer in einer Schreinerei arbeitet oder schleift, sollte unbedingt einen Mundschutz tragen. Bewährt haben sich auch Luftreiniger. Hier gibt es spezielle Industrieluftreiniger mit hoher Leistung.


Asbeststaub ist zwischen 5 und 8 Mikrometer groß. Asbest, wie er noch in vielen Gebäuden zu finden ist, ist gesundheitsschädlich. Vor allem die Lunge leidet, wenn Asbestfasern eingeatmet werden. Deshalb sollte man nicht nur die Wirksamkeit eines Luftreinigers nutzen, sondern bei entsprechenden Arbeiten unbedingt auch einen Mundschutz tragen. Am wirksamsten sind spezielle Industriereiniger, wenn Sie beruflich mit Asbest zu tun haben.


Formaldehyd ist eine chemische Substanz, die unter anderem aus Klebstoffen und Spanplatten ausgasen kann. Bei längerer Exposition steigt das Krebsrisiko deutlich an. Formaldehyd kann aus Möbeln ausgasen, kommt aber auch im Zigarettenrauch vor. Da die Formaldehydpartikel sehr klein sind, können HEPA-Filter nichts dagegen ausrichten. Besser sind Luftreiniger mit Photokatalysatoren. Auch Aktivkohlefilter sind gegen das Gas Formaldehyd wirksam.

Übrigens: Auch mit Zimmerpflanzen lässt sich die Schadstoffbelastung in der Wohnung reduzieren. Der Drachenbaum und die Zimmerie sind zwei Arten, die bis zu zwei Milligramm Formaldehyd pro Stunde aus der Luft filtern können.


Stickoxide, auch Feinstaub genannt, sind längst nicht mehr nur im Straßenverkehr ein Problem. Wer in einer Großstadt direkt an einer stark befahrenen Straße wohnt, kann einer Belastung auch in Innenräumen kaum entgehen. Die Weltgesundheitsorganisation hat herausgefunden, dass sich die Lebenserwartung eines Menschen durch Feinstaubbelastung um etwa acht Monate verkürzt. Setzen Sie deshalb auf einen Luftreiniger, der 95 Prozent und mehr der Schadstoffe aus der Luft filtert.


Störende Gerüche zu Hause

Tabakrauchpartikel sind nur etwa 0,01 bis 1 Mikrometer groß. Deshalb werden diese Partikel nicht von allen handelsüblichen Luftreinigern zuverlässig entfernt. Für Räume, in denen geraucht wird, werden Luftreiniger mit Aktivkohlefilter empfohlen.


Luftreiniger mit Aktivkohlefiltern eignen sich auch am besten für Küchengerüche, deren Partikelgröße sich nur schwer bestimmen lässt. Unangenehme Gerüche in der Küche lassen sich beim Kochen nicht vermeiden. Dies gilt insbesondere, wenn Zutaten wie Zwiebeln, Knoblauch oder Fisch verarbeitet werden. Auch Mehlstaub mit einer Größe von 1 bis 90 Mikrometern gehört zu den Schadstoffen in der Küche.


In Toiletten wird ein Luftreiniger vor allem eingesetzt, um unangenehme Gerüche möglichst schnell zu beseitigen. Luftreiniger sind vor allem in Innentoiletten sinnvoll, die keine Fenster haben und nicht gelüftet werden können. Da es in erster Linie um die Beseitigung unangenehmer Gerüche geht, sind Luftreiniger mit integriertem Aktivkohlefilter zu empfehlen.


Welche Filterart ist geeignet?

Wie bereits erwähnt, sind einige Schadstoffe so klein, dass sie tief in die Lunge eindringen können. Im schlimmsten Fall können sie über die Lungenbläschen in den Blutkreislauf gelangen und gefährliche Krankheiten auslösen. Deshalb sollte man sich vor dem Kauf eines Luftreinigers informieren, welcher Filter für die eigenen Bedürfnisse am besten geeignet ist.

  • Besonders beliebt sind Luftwäscher, die ohne Filter auskommen. Stattdessen reinigen sie die Raumluft mit Wasser – dieser Prozess läuft allerdings wesentlich langsamer ab, als bei einem Luftreingier. Der Luftwäscher, der gleichzeitig die Umluft befeuchtet, kann allerdings nur größere Partikel aus der Luft filtern. Wer sich für ein solches Gerät entscheidet, erspart sich jedoch den nachträglichen Kauf von Filtern.
  • Luftreiniger mit Aktivkohle sind für ihre reinigende Wirkung bekannt. Sie eignen sich daher unter anderem hervorragend für Zigarettenrauch. Auch in Dunstabzugshauben kommen Aktivkohlefilter zum Einsatz. Sowohl HEPA- als auch Aktivkohlefilter müssen regelmäßig, etwa alle neun Monate, ausgetauscht werden. Spätestens, wenn der Filter sichtbare Verfärbungen aufweist, sollte man dies einplanen.
  • Luftreiniger mit HEPA-Filter sind die am häufigsten angebotenen Modelle. Der High Efficiency Particulate Air Filter kann Partikel bis zu einer Größe von 0,1 Mikrometer herausfiltern und gilt daher als besonders effektiv.
  • Kombimodelle verwenden mindestens zwei Filter und kombinieren so die Vorteile beider Filtertypen. Auch die Kombination Filter-Ionisator ist möglich. Diese Variante sollte jedoch nicht gegen Tabakrauch eingesetzt werden. Der Ionisator erzeugt Ozon in sehr geringen Mengen. In Verbindung mit Zigarettenrauch entstehen gesundheitsschädliche Stoffe.

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