Kann man Luftreiniger selber bauen
Luftreiniger sind eine beliebte Möglichkeit, die Raumluft zu säubern und von Schadstoffen zu befreien. Leider sind viele der im Handel erhältlichen Modelle nicht ganz preisgünstig. Dies gilt besonders, wenn Sie sich für einen namhaften Hersteller wie Dyson entscheiden.
Eine Option könnte es sein, sich einen Luftreiniger selbst zu bauen. Aber geht das? Was benötigt man dafür? Und sollte man sich an diese Aufgabe herantrauen?
Inhaltsverzeichnis
Kann man einen Luftreiniger selbst bauen?
Prinzipiell ist es mit handwerklichem Geschick durchaus möglich, sich einen Luftreiniger selbst zu bauen. Folgende Materialien werden Sie dafür benötigen:
- Platten für das Gehäuse
- einen Lüfter
- einen Filter
- ein Alugitter für die Rückwand
- einen Schalter
- Kleinmaterialien wie Schrauben und Kleber
Diese können Sie sich im Baumarkt besorgen oder preisgünstig über Plattformen wie ebay ordern. Letztendlich ist es sicher vor allem der Kostenfaktor, welcher Sie dazu bewegt, einen Luftreiniger selbst zu bauen. Rechnen Sie sich genau aus, ob die Kosten für die oben genannten Einzelteile die Anschaffungskosten für einen neuen Luftreiniger nicht sogar übersteigen.
Auch sprechen viele Gründe dagegen, sich selbst an den Bau eines solchen Gerätes zu wagen. Diverse Sonderfunktionen wie ein Display oder eine Steuerung per App sind bei einem selbst gebauten Luftreiniger einfach nicht möglich. Auch haben Sie auf einen selbst zusammengebauten Luftreiniger natürlich keinerlei Garantie. Ganz zu schweigen von der Haftung, sollte der Reiniger überhitzen und schlimmstenfalls einen Brand auslösen.
Der grundlegende Aufbau eines Luftreinigers
Der Aufbau eines Luftreinigers ist recht simpel. Aus diesem Grund versuchen sich nicht wenige Hobbyheimwerker daran, diesen selbst zu bauen. Der Aufbau des Luftreinigers ist eigentlich immer gleich:
- Das Herzstück ist der integrierte Filter, der die Schadstoffe aufnimmt.
- Diese werden über einen integrierten Ventilator angesaugt. Je größer der Ventilator ist, desto mehr Luft kann er mit einmal aufnehmen.
- Hochwertige Modelle setzen nicht nur eine Art Filter ein, sondern kombinieren gleich mehrere Filterarten. Die bekanntesten sind der HEPA- und der Aktivkohlefilter. Einige nutzen sogar einen Vorfilter, der bereits die gröbsten Verschmutzungen aufnimmt.
- Zu guter Letzt wird die gesäuberte Luft über einen Auslass wieder an den Raum abgegeben. Gute Modelle schaffen es dabei, die Raumluft von bis zu 99,95 Prozent aller Schadstoffe zu befreien.
Der High Efficiency Particulate Air Filter, kurz HEPA Filter, ist die am häufigsten verwendete Filterart. Solch ein Filter kann Teilchen bis zu einer Größe von etwa 0,1 Mikrometern filtern. Wissen sollten Sie, dass die Filter Verbrauchsmaterialien sind. Dies bedeutet, dass Sie nur eine begrenzte Lebensdauer haben und nach einiger Zeit ausgewechselt werden müssen. Diese Folgekosten sollten Sie also einplanen.
Was beim Bau schief gehen kann
Wer nicht wirklich vom Fach kommt, sollte einen Luftreiniger nicht selber bauen. Zu groß ist die Gefahr, dass man beim Bau Fehler macht. Die Folgen können vielfältig sein.
- Bei einer mangelnden Verarbeitung kann es sein, dass der Reiniger nicht effizient arbeitet. Immerhin müssen Sie diesen entsprechend Ihrer Raumgröße bauen.
- Unbedingt müssen Sie darauf achten, dass die von Ihnen verwendeten Bauteile alle miteinander kompatibel sind. Auch sollten Sie sich ausschließlich für hochwertige Ersatzteile entscheiden.
- Bei minderwertigen Einbauteilen kann es schlimmstenfalls passieren, dass diese überhitzen und einen Brand verursachen.
- Auch werden Sie es kaum vermeiden können, dass ein selbst gebauter Lüfter teilweise extrem laut ist. Die im Handel erhältlichen Modelle namhafter Hersteller dagegen punkten meist mit einem angenehmen Betriebsgeräusch oder bieten teilweise sogar einen Nachtmodus.
- Luftreiniger bekannter Hersteller wie Dyson oder Philips bieten Ihnen diverse Zusatzfunktionen. So fungieren einige der Luftreiniger gleichzeitig als Ventilator oder Heizgerät. Die Steuerung eines solchen Luftreinigers erfolgt wahlweise über ein übersichtliches Display, via Fernbedienung oder sogar mit Hilfe einer App. Auf alle diese Zusatzfunktionen müssen Sie bei einem selbstgebauten Luftreiniger natürlich verzichten.
Vielleicht fehlt Ihnen aber auch einfach das handwerkliche Geschick, um einen Luftreiniger selbst zu bauen. Selbst wenn Sie alle erforderlichen Bauteile beschaffen können, müssen Sie diese immer noch sachgemäß zusammenbauen. Stellen Sie sich das nicht zu einfach vor und entscheiden Sie sich lieber für eines der im Handel erhältlichen Modelle. Allzu tief müssen Sie gar nicht in die Tasche greifen. Gute Luftreiniger sind bereits für etwa 100 Euro erhältlich.
Fazit: Man kann – sollte aber nicht!
Man kann mit etwas Geschick und den richtigen Materialen einen Luftreiniger selber bauen – sollte es aber nicht, aus unterschiedlichen Gründen:
- Der selbstgebaute Luftreiniger hat höchstwahrscheinlich nicht die gleiche Qualität und Wirksamkeit wie kommerzielle Modelle, insbesondere wenn sie nicht ordnungsgemäß gebaut oder gewartet werden.
- Sicherheit: Der Bau eines Luftreinigers erfordert Kenntnisse in Elektrotechnik und Filtertechnik. Ohne ausreichende Kenntnisse besteht die Gefahr, sich selbst oder andere durch den Bau eines unsicheren Luftreinigers zu gefährden. Ein fehlerhaft konstruierter Luftreiniger kann zu Kurzschlüssen, Überhitzung oder anderen gefährlichen Situationen führen, die eine Brandgefahr darstellen können.
- Kosten vs. Nutzen: Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Kosten-Nutzen-Verhältnis. Es mag verlockend sein, einen Luftreiniger selbst zu bauen, um Geld zu sparen, aber bedenken Sie, dass handelsübliche Luftreiniger in der Regel bessere Filter und effizientere Belüftungssysteme haben, die eine bessere Luftreinigung gewährleisten. Zudem kosten Einsteigermodelle nur rund 100€.
- Versicherung: Wenn man einen Luftreiniger selbst baut und es zu einem Schaden oder einem Brand kommt, könnte es schwierig sein, eine Versicherung zu finden, die den Schaden abdeckt.