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Atemschutzmasken Schutzklassen: Bedeutung, Arten & Tipps

Atemschutzmasken, die das Gesicht teilweise oder vollständig bedecken, werden im Zivilschutz- und im militärischen Bereich eingesetzt. Sie sollen verhindern, dass gefährliche Stoffe, Viren und Co. in die Atemwege gelangen. Abhängig vom Einsatzgebiet werden unterschiedliche Masken verwendet.

Im folgenden Beitrag stellen wir die Klassen und Hintergründe vor.

Das Wichtigste vorab:

  • Atemschutzmasken schützen die Atemwege vor gefährlichen Stoffen und Krankheitserregern.
  • Es gibt verschiedene Klassen von Atemschutzmasken.
  • Die Beschaffenheit von Atemschutzmasken wird in der EU Verordnung über persönliche Schutzausrüstung 2016/425 (PSA Verordnung) geregelt.
  • Atemschutzmasken schützen vor Gesundheitsrisiken am Arbeitsplatz.

Arten von Atemschutzmasken

Am Arbeitsplatz befinden sich gesundheitsschädliche Schwebstoffe, die über die Atemluft in die Lunge gelangen und das Lungengewebe dauerhaft schädigen. um das Risiko zu senken, müssen Atemschutzmasken verschiedener Schutzklassen getragen werden.

  • Papiermasken: Die zweilagigen Masken liegen nicht eng an. Ihre Filterleistung ist gering. Sie schützen nicht vor Infektionserregern in der Luft.
  • OP-Masken: Die dreilagigen Masken schließen durch einen einstellbaren Bügel im Nasenbereich besser ab. Die Maske dient dem Schutz anderer Personen vor einer Infektion. Größere Partikel werden vermutlich abgefangen.
  • FFP Masken: FFP steht für Filtering Face Piece, übersetzt Atemschutzfilter oder Staubmaske. Die partikelfiltrierenden Halbmasken müssen, abhängig von der Klasse zwischen 80 und 99 % eines Prüfaerosols zurückhalten. Den stärksten Schutz bietet die FFP 3 Maske, die auch Krankheitserreger aus der Atemluft filtert.
  • Atemschutzmasken mit Ausatemventil: Bei kleinen, besonders harten, mehrlagigen Masken ist der Atemwiderstand für den Träger sehr hoch. Dadurch kann die Atemluft beim Einatmen leichter an den seitlichen Bereich der Maske vorbeiströmen. Durch das Ventil wird der Atemwiderstand gesenkt. Partikel werden aus der Luft gefiltert – aber nur beim Einatmen, nicht beim Ausatmen.
  • Einwegmasken: Es gibt auch Atemschutzmasken für den einmaligen Gebrauch, diese sollten nur einmal verwendet werden. Ist die Maske durchfeuchtet, muss sie entsorgt werden.
  • Stoffmasken: Auch als Community-Maske bekannt, sind Stoffmasken gut geeignet die Verbreitung von Speichel-Tröpfchen zu begrenzen. Sie helfen allerdings nicht dabei Viren abzufangen.

Um zu erkennen, welche Maske gegen welche Partikel schützt, sollten Sie auf die FFP-Klassen achten.

Atemschutzmasken Klassen im Überblick: FFP1, FFP2, FFP3

Die Masken werden in drei Schutzklassen eingeteilt. Welcher Atemschutz eingesetzt wird, ist abhängig von der Art der Gefährdung und dem Arbeitsplatzgrenzwert.

Wie funktioniert eine Atemschutzmaske?

In der Luft können sich krebserregende oder radioaktive Partikel befinden, die mit der Zeit schwere Erkrankungen verursachen. Die Feinstaubmasken der Schutzklassen FFP1 bis FFP3 bieten einen Schutz vor öligen und wässrigen Tröpfchen in der Luft und Feinstaub. Sie schützen aber nicht zwangsläufig vor allen Dämpfen oder Gasen.

Der Arbeitsplatzgrenzwert gibt Auskunft über die maximal zulässige Konzentration von Partikeln in der Atemluft. Wird an einem Arbeitsplatz der Arbeitsplatzgrenzwert überschritten, werden die Feinstaubmasken vom Gesetzgeber zwingend vorgeschrieben.

Welchen Schutz bieten die Klassen der Schutzmasken:

  • FFP1: Schutz vor ungiftigem Staub
  • FFP2: Schutz vor festen und flüssigen gesundheitsschädlichen Stoffen und Infektionserregern, die mit der Luft übertragen werden.
  • FFP3: Schutz vor giftigem und gesundheitsschädlichem Staub und Infektionserregern, die mit der Luft übertragen werden

Was ist die Gesamtleckage?

Unter Gesamtleckage versteht man nicht vermeidbare Undichtheiten der Staubmaske. Diese wird hauptsächlich durch Undichtigkeiten des Filters oder einen anatomisch schlechten Sitz bedingt. Welche Gesamtleckage entspricht den einzelnen Schutzklassen?

  • FFP1: 25 %
  • FFP2: 11 %
  • FFP3: 5 %

Die Filterleistung beträgt bei allen FFP-Atemschutzmasken 80 %. Die einzelnen Schutzklassen unterscheiden sich durch die Leckage der Atemmasken und ihren Einsatz. Empfohlene Anwendungsgebiete sind:

  • FFP1: bei Stoffen, die die Atemwege reizen
  • FFP2: bei Stoffen, die die Atemwege reizen und das Lungengewebe langfristig schädigen
  • FFP3: bei radioaktiven oder krebserregenden Stoffen, Viren, Bakterien und Sporen von Pilzen

Zusätzliche Kennzeichnungen auf Atemschutzmasken

  • D-Markierung: Diese Masken erfüllen die Zusatzanforderungen der Dolomitstaubprüfung nach der Norm DIN EN 149. Die Maske kann auch bei hoher Staubkonzentration in der Luft mehrere Stunden getragen werden.
  • R-Markierung: Diese Markierung gibt Auskunft über die Möglichkeit, Masken zu reinigen und zu desinfizieren. R-Masken (reinigbar) können ein zweites Mal verwendet werden.
  • Gasfilter werden durch unterschiedliche Farben (braun, grau, gelb, grün und rot) gekennzeichnet.

Wie häufig können Atemschutzmasken verwendet werden?

  • Einwegmasken dürfen maximal bis zu acht Stunden getragen werden. Sind am Arbeitsplatz toxische Gefahrenstoffe vorhanden, müssen die Schutzmasken nach jedem Absetzen gewechselt werden.
  • Durch Benutzung der FFP-Maske sammeln sich im Filter Partikel an. Diese erhöhen den Atemwiderstand und erschweren die Atmung. Ist die Konzentration der Partikel in der Luft hoch, müssen die Masken häufiger gewechselt werden.
  • Einige Masken lassen sich nach einer Reinigung (Desinfektion, Erhitzen, Waschen) erneut benutzen. Das ist aber von Art der Maske abhängig.

Anwendungsbereiche von FFP-Masken

SchutzklasseAnwendungsbereich
Schutzklasse FFP1Reinigungsarbeiten mit Staubentwicklung
Landwirtschaft: beim Arbeiten mit Heu, Mehl und Getreide
Schutzklasse FFP2Schleifen und Schneiden von Holz
Abbrucharbeiten
Arbeiten mit Mineralfasern und Glasfasern
Metallarbeiten
Staub und Pilzsporen in Gesundheitseinrichtungen
Schutzklasse FFP3feiner Holzstaub
feine Farbpartikel
Asbestfasern
Schweißarbeiten
Lötarbeiten
Metallbearbeitung
Entsorgung von medizinischen Abfällen
Staub, der radioaktiv kontaminiert ist
Schimmelsporen
Tierseuchen
Bakterien
Viren
Tabelle: Schutzklassen und Anwendungsbereiche

Atemschutzmasken & Corona-Viren

Als Schutz gegen Viren sind ausschließlich Atemschutzmasken der Schutzklasse FFP2 und aufwärts geeignet. Der enthaltene Filter ist in der Lage, Corona-Viren und Influenz-Viren aus der Luft zu filtern. Masken einer anderen Schutzklasse verhindern nur die Verbreitung der Viren mit Tröpfchen.

Wichtig ist auch: Bei Atemschutzmasken mit Ausatemfilter wird der Atem ungefiltert ausgestoßen. Daher wird das Umfeld nicht geschützt – wie es beispielsweise bei Community-Masken der Fall ist. Daher sollten FFP2 und FFP3 Masken nur von medizinischem Personal getragen werden.

Aber: Masken bieten keine 100% Sicherheit

Trotz der Verwendung von FFP2 Masken kann eine Ansteckung erfolgen. Auch die folgenden Punkte müssen beachtet werden:

  • Die Schutzmaske wird nicht sachgerecht abgenommen. Durch Berührung der Außenseite gelangen die Viren auf die Finger.
  • Die Schutzmaske bedeckt Mund und Nase nicht vollständig.
  • Nach dem Absetzen der Maske werden die Hände nicht desinfiziert. Die Viren werden in den Gesichtsbereich übertragen.
  • Auch das Berühren der Augen sollte unterbleiben. In Risiko-Gebieten kann eine Schutzbrille weiteren Schutz bieten.

Weitere Maßnahmen zum Schutz vor Viren

Trotz Schutzmaske sollte auf gängige Hygienemaßnahmen Wert gelegt werden.

  • Beim Husten und Niesen sollte stets die Armbeuge genutzt werden. Nicht die Hände vorhalten oder einfach in den Raum nießen.
  • Nach dem Besuch von belebten Plätzen sowie vor und nach dem Aufsetzen der Schutzmaske müssen die Hände gewaschen und desinfiziert werden.
  • Die Maske darf während des Tragens nicht an der Außenseite berührt werden. Bei Durchfeuchtung ist die Maske sofort zu wechseln.
  • Ein zusätzlicher Augenschutz schützt vor dem Eindringen der Viren über die Lidbindehäute.
  • In bestimmten Situationen sollten zusätzlich Einmalhandschuhe verwendet werden.
  • Stoffmasken bieten nur einen geringen Schutz vor Virusinfektionen. Die Masken schützen vor allem andere Personen vor Tröpfcheninfektionen. Ein Eigenschutz ist durch das grobe Material nicht vorhanden.

FAQ

✅ Welche Schutzklassen gibt es?

Bei den Feinstaubmasken werden drei Schutzklassen unterschieden.

– Den geringsten Schutz bieten FFP1 Masken. Sie werden in Arbeitsbereichen mit hoher Staubbelastung eingesetzt.
FFP2 Masken schützen das Lungengewebe vor reizenden Substanzen. Diese können als Rauch oder Aerosol eingeatmet werden.
– Den höchsten Schutz bietet die Schutzklasse FFP3. Durch die geringe Gesamtleckage von maximal 5 % bietet die Maske auch einen Schutz vor Infektionsüberträger, die mit der Luft übertragen werden.

Viren, Bakterien und Pilzsporen sammeln sich im Filter an und gelangen nicht in die Atemwege. FFP2 und FFP3 Filter können auch als Schutz vor Corona-Viren eingesetzt werden.

✅ Was für eine Bedeutung haben die Klassen?

Die einzelnen Schutzklassen geben Auskunft über den Wirkungsgrad der Maske. Dieser wird durch die Gesamtleckage und die Filterleistung bestimmt.

– Den geringsten Schutz bieten Masken mit einer Gesamtleckage von 25 %. Durch schlechten anatomischen Sitz kann Luft an den Seitenrändern der Maske einströmen.
– Masken mit einer Gesamtleckage von 11 % können auch bei reizenden Stoffen in der Atemluft verwendet werden. Die Dämpfe werden durch die Filter zurückgehalten und gelangen nicht in die Lunge.
– Erst ab einer Gesamtleckage von unter 5 % bieten die Schutzmasken bei einer Pandemie einen ausreichenden Schutz gegen Viren und Bakterien.

Medizinische Masken sollten vor allem im Gesundheitsbereich eingesetzt werden und nicht im privaten Gebrauch.

✅ Welche Schutzklasse schützt vor Viren?

Als Schutz gegen Viren können ausschließlich Masken der Schutzklasse FFP2 und höher eingesetzt werden. Die Viren sammeln sich im Filter an. Um den Atemwiderstand zu senken, sind diese Masken oft mit einem Ventil ausgestattet.

In Hochsicherheitsbereichen werden spezielle Masken eingesetzt, diese sind über einen Schlauch mit einem Luftsystem verbunden. Sie sind umluftunabhängig. Die Atmung wird durch Gebläse und mehrere Filter erleichtert. Bei den umluftunabhängigen Masken wird zwischen Normaldruckmasken und Überdruckmasken unterschieden.

Überdruckmasken werden in Viren-Hochsicherheits-Labors eingesetzt, um eine Kontamination der Atemluft mit der Luft im Labor zu vermeiden. Bei umluftabhängigen Masken ist der Filter direkt in das Ventil eingebaut.

Weiterführende Informationen


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