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Mundschutz für Bartträger: Das gibt es zu beachten!

Bartträger haben es in Coronazeiten nicht leicht. In den Bundesländern ist in Deutschland das Tragen eines Mundschutzes, beispielsweise beim Einkaufen sowie in Bus- und Bahn, Pflicht. Als Bartträger kann das Tragen des Mundschutzes allerdings Probleme bereiten.

Bartträger haben das Problem, dass ab einer bestimmten Bartlänge die Schutzmaske nicht mit dem Gesicht abschließt – und somit unzureichend schützt.

Nachfolgend stellen wir Tipps vor, was Bartträger tun können, um sich zu schützen und das Tragen von Mundschutz angenehmer zu gestalten.

Schützt einen Atemschutzmaske bei Bart überhaupt?

Worauf beim Kauf eines Mundschutzes achten?

Ein Mundschutz sollte normalerweise Staub und Pollen nicht durchlassen – während der Coronakrise aber vor allem andere Menschen schützen.

  • Community Masken: Schützen unsere Mitmenschen, da sich Tröpfchen nicht ungebremst im Raum verteilen. Auch wenn das für Aerosole nicht gilt, helfen Sie die Corona Krise zu bewältigen.
  • FFP2 und FFP3 Atemschutzmasken: Sie sind dafür geeignet auch kleine Partikel abzufangen. Hier besteht Schutz für den Träger und die Mitmenschen.

Aber: Egal, welcher Mundschutz verwendet wird, alle Varianten sollten mit dem Gesicht abschließen, um einen Schutz zu gewährleisten.

Bartträger können Probleme mit dem Tragen des Mundschutzes bekommen. Ein Bart verhindert beispielsweise, dass der Mundschutz richtig abschließt. Des Weiteren können sich im Bart Erreger sammeln.

Bärte untergraben Filterwirkung und sind Keimherde

Eine Atemschutzmaske muss sicher getragen werden können und sollte mit dem Gesicht abschließen – sonst entsteht eine Leckage. Damit ist eine Undichtigkeit gemeint, also eine Stelle, an der die Luft ungefiltert durchströmt.

  • Wer einen Vollbart oder andere üppige Bartvariationen trägt, der kann mit einer Atemschutzmaske Probleme bekommen.
  • Selbst Drei-Tage-Bärte können durch die steifen Bartstoppeln Probleme bereiten.
  • Durch eine Studie wurde festgestellt, dass Vollbärte zudem Keime enthalten können. Die Studie führt aus, dass in einem Vollbart mehr Keime vorhanden sein können, als in einem Hundefell. Die Frage, ob Coronaviren sich im Bart befinden können, bleibt allerdings unbeantwortet.

Bärte & Atemschutz in der Unfallverhütungsvorschrift

Bärte und Atemschutzgeräte werden in der Unfallverhütungsvorschrift des DGUV erwähnt. Die Regel 112-190 besagt, im Abschnitt Ergonomie und individuelle Anpassung (3.1.5.3), dass der Dichtsitz einer Atemschutzmaske für die Schutzwirkung entscheidend ist.

  • Personen, die Koteletten oder Bärte in einem Bereich tragen, in dem die Dichtlinien eines Mundschutzes verlaufen, können ein Atemschutzgerät nicht dicht tragen.
  • Die genannte Unfallverhütungsvorschrift ist für Medizin- und Laborpersonal in vielen Bereichen wesentlich und bindend.
  • Wer eine Atemschutzmaske tragen muss und in einem Bereich arbeitet, in dem o. g. Unfallverhütungsvorschrift gilt, der sollte im Bereich der Dichtlinien eines Mundschutzes keine Haare aufweisen. Drei-Tage-Bart, lange Koteletten oder ein Vollbart sollten nicht getragen werden.

Studie bestätigt Problematik bei Bartträgern

Eine Untersuchung mit 100 Probanden ergab, dass bei Überdruck innerhalb der Atemmaske (Ausatmen) die Atemluft entlang der Dichtlippe ausströmt, wenn die Maske nicht dicht sitzt. Beim Einatmen kann zudem die Umgebungsluft eingeatmet werden.

  • Die Untersuchung wurde mit Vollmasken durchgeführt. Dennoch können die Ergebnisse auf Halbmasken, wie beispielsweise PPE-Masken, übertragen werden.
  • Koteletten- und Barthaare können dazu führen, dass Halbmasken undicht sind. Steife Barthaare, wie sie häufig beim Drei-Tage-Bart vorkommen, bilden keine Ausnahme.
  • Wer Atemschutzmasken tragen muss, der sollte für einen möglichst dichten Abschluss zwischen Gesicht und Atemschutz sorgen. Wer einen Bart trägt, der sollte verschiedene Atemschutzmasken ausprobieren, um eine Variante zu finden, die passt.

Fazit: Bart und Corona, was nun?

Während die Einhaltung der Unfallvorschriften und Sicherheitsvorschriften am Arbeitsplatz wesentlich ist, um das Einatmen von toxischen Substanzen, Erregern und Viren zu vermeiden, bleibt die Frage, wie im privaten Bereich verfahren werden sollte.

Müssen wir nun alle auf einen Bart verzichten? Nein, häufig ist eine Bartform soweit stutzbar, dass die Sicherheit am Arbeitsplatz nicht leidet.

Für den normalen Bürger besteht kein Handlungsbedarf, er sollte darauf achten, dass sein Mund-Nasenschutz sitzt. Wer allerdings in Risikogebieten arbeitet/ unterwegs ist, der sollte darüber nachdenken, zu seinem eigenen Schutz.

  • Ob der Bart Coronaviren beinhalten kann, kann nicht ohne Studie beantwortet werden. Es ist allerdings nicht gerade unwahrscheinlich, dass sich Corona Viren im Bart sammeln können. Da ein Infizierter beim Husten oder Atmen diese Viren ausstößt und sie nun mal den Bart „passieren“.
  • Dennoch sollte ein Mundschutz in der aktuellen Coronakrise richtig sitzen und passend erworben werden. Im Gegensatz zu einer Halbmaske und Vollmaske für den medizinischen und labortechnischen Bereich, muss ein Mundschutz in der Coronakrise nicht absolut dicht sitzen.
  • Es geht bei einem privat getragenen Mundschutz darum, andere Menschen vor den eigenen ausgeatmeten Erregern und Viren zu schützen. Um eine Tröpfcheninfektion zu vermeiden, ist bisher noch nicht dazu aufgerufen worden, dass Männer sich den Bart abrasieren müssen.
  • Lediglich Patrick Pelloux, der Chef der französischen Vereinigung der Notärzte, rief dazu auf, die Gesichtsbehaarung zu entfernen. Bisher ist er allerdings der einzige Mediziner, der die männliche Gesichtsbehaarung erwähnt hat.
  • Mittlerweile werden Luftreiniger gegen Corona Viren eingesetzt, sie helfen die Virenlast in Räumen zu verringern.
  • Krankenhaus- und Laborpersonal sollte sicher für einen komplett dichten Abschluss der beruflich notwendigen Atemschutzmaske sorgen. Privat sollte ebenfalls darauf geachtet werden, dass der Mundschutz dicht und richtig sitzt. In der Coronakrise sollen vor allem andere Menschen vor dem eigenen Atem geschützt werden.

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